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Mittelalterliche Handschriften enthalten Hinweise auf Lavendelwasser und verschiedene Verfahren zur Herstellung von Duftölen (infundierte Öle). Die Erfindung des Buchdrucks trug zu bei, dass Rezepte und Methoden sehr rasch in speziellen Pflanzenbüchern veröffentlicht wurden. So hatte bereits im 16. Jahrhundert jeder des Lesens Kundige Zugang zu den Rezepten für infundierte Öle, Duftwässer, Abkochungen, Aufgüsse und andere Methoden der Verarbeitung von Pflanzen. Die Frauen eines Haushalts stellten all diese Heilmittel für den Eigenbedarf selbst her - natürlich auch Parfümkugeln, Lavendelbeutel und andere Kräuterkissen, damit es im Haus gut roch und die Wäsche vor Mottenbefall geschützt war. Kompliziertere Mixturen konnten in der Apotheke erstanden werden, wo auch die wertvollen Essenzen - chymische Öle - verkauft wurden. Auf den Fußböden verstreute man Kräuter, die ihre flüchtigen Öle entließen, wenn man auf sie trat, und auf öffentlichen Plätzen trug man kleine Sträußchen oder Kugeln aus aromatischen Kräutern, um Infektionskrankheiten - insbesondere die Pest - abzuwehren. Solche Praktiken wurden von Historikern oft als Aberglaube abgetan, aber heute weiß man, dass viele der verwendeten Kräuter stark desinfizierend wirken und gegen Bakterien sogar gegen Viren aktiv sind. Wieder andere sind als insektentötend oder -abstoßend bekannt und waren daher von großem Wert gegen die krankheitsübertragenden Flöhe, Läuse und Fliegen.

Die berühmtesten Heilpflanzenbücher stammen von Gerard, Banckes und Culpeper in England, Otto Brunfels, Leonhard Fuchs und Hieronymus Bock (nicht Bosch!) in Deutschland, Nicolas Monardes in Spanien (der auch Pflanzen aus dem neuentdeckten Amerika beschrieb), Charles de l'Ecluse in Frankreich und Pietro Mattioli in Italien. Mattiolis Abhandlung, die sich eng an die Arbeiten von Dioskurides anlehnt, wurde in viele europäische Sprachen übersetzt und mit 32000 verkauften Exemplaren zu einem Bestseller des 16. Jahrhunderts.