.Angst.

 

 

AKTION

.Prävention.

Wir nehmen uns für Sie ZEIT
und HÖREN zu

12,- Euro

0699 / 811 26 352

 

AKTUELLE MONDPHASE

------------------------------------

ist ein menschliches Grundgefühl, welches sich in bedrohlichen Situationen als Besorgnis und Erregung äußert. Auslöser können dabei Bedrohungen der körperlichen Unversehrtheit, der Selbstachtung oder des Selbstbildes sein.

Dabei wird die objektunbestimmte Angst von der objektbezogenen Furcht unterschieden. Weiterhin lässt sich die Emotion Angst von der Persönlichkeitseigenschaft Ängstlichkeit unterscheiden.

Sie ist ein die Sinne schärfender Schutzmechanismus, der in tatsächlichen oder vermeintlichen Gefahrensituationen ein angemessenes Verhalten (z.B. Flucht) einleitet. Da der Energieaufwand für eine Flucht gering ist, übersehene Bedrohungen jedoch folgenschwere Auswirkungen wie den Tod nach sich ziehen können, ist diese "Alarmanlage" sehr empfindlich eingestellt, was zu vielen Fehlalarmen führt.

Die körperlichen Symptome der Angst sind normale, nicht krankhafte physiologische Reaktionen, die bei Gefahr das Überleben sichern sollen. Sie bereiten ein Lebewesen auf eine "Abwehr-oder-Flucht"-Situation vor:

  • Erhöhte Aufmerksamkeit, Pupillen weiten sich, Seh- und Hörnerven werden empfindlicher
  • Erhöhte Muskelanspannung, erhöhte Reaktionsgeschwindigkeit
  • Erhöhte Herzfrequenz, erhöhter Blutdruck
  • Flachere und schnellere Atmung
  • Energiebereitstellung in Muskeln
  • Körperliche Reaktionen wie zum Beispiel Schwitzen, Zittern und Schwindelgefühl
  • Blasen-, Darm- und Magentätigkeit werden während des Zustands der Angst gehemmt.
  • Übelkeit und Atemnot treten in manchen Fällen ebenfalls auf.
  • Absonderung von Molekülen im Schweiß, die andere Menschen Angst riechen lassen und bei diesen unterbewusst Alarmbereitschaft auslösen.

 

Neben individuellen Reaktionen hat das Zeigen von Angst gegenüber Anderen den sozialen Sinn, um Schutz zu bitten.

Angst kann sowohl bewusst als auch unbewusst wirken. Entstehen durch Angst andauernde Kontrollverluste oder Lähmungen, wird von einer Angststörung gesprochen. Die körperlichen Ausdrucksformen der Angst sind die gleichen, unabhängig davon, ob es sich um eine reale Bedrohung oder um eine Panikattacke aus heiterem Himmel handelt. Jeder vierte Patient mit Angststörung klagt über chronische Schmerzen.

 

Wahrnehmungen und Sichtweisen

Die antike Stoa sah wie die Epikureer Angst als künstliche Emotion an, der mit Gelassenheit zu begegnen sei. Die Epikureer strebten einen angstfreien Zustand an, indem sie zu zeigen versuchten, dass der Tod im Grunde den Menschen nichts angehe, weil er kein Ereignis des Lebens sei. Die Angst vor den Göttern sollte dadurch entmachtet werden, dass man für die Auffassung argumentierte, dass die Götter in einer abgetrennten Sphäre existierten und sich für die Sterblichen nicht interessierten.

Für Augustinus war die Angst das Gefühl, welches durch das Getrenntsein von Gott entsteht und sich nur durch den Glauben wieder aufheben lässt.

Nach Georg Wilhelm Friedrich Hegel gehörte Angst zum notwendigen Übergang auf dem Weg des Bewusstseins zum Selbstbewusstsein. Die Überwindung der Angst wird durch Arbeit vollzogen.

Soren Kierkegaard unterschied erstmals die ungerichtete Angst von der auf einen Gegenstand bezogenen Furcht. Für ihn war Angst die Angst vor dem Nichts und so der Ausdruck menschlicher Wahlfreiheit und Selbstverantwortlichkeit. Die Existenzangst ist eine allgemeine Erfahrung des Menschen, der sich im Laufe seiner Phylogenese weitgehend aus der Verbundenheit mit der Natur gelöst hat. Aus dem damit einhergehenden Verlust an Geborgenheit und den vielen Freiheitsmöglichkeiten resultiert diese Angst.

Martin Heidegger bestimmte Angst als eine Grundbefindlichkeit des Menschen, welche diesem die Unabgeschlossenheit des eigenen Verständnishorizontes zum Gewahrsein bringt und ihn zur Entschlossenheit befähigt.

Sigmund Freud unterschied drei Ursachen der Angst:

  • Die Realangst stellt sich bei äußerer Bedrohung in Gefahrensituationen ein, entspricht also der Furcht. Sie soll Gefahren signalisieren und als Antwort darauf angepasste Reaktionen auslösen. Die natürlichen Reaktionen sind Flucht, Ausweichen vor der Situation, Panik, Wut und Aggression. Dazu gehört auch die Vitalangst, welche bei lebensbedrohlichen Erkrankungen auftritt. Das Ausmaß der Realangst ist auch von Faktoren wie der psychovegetativen Verfassung, der Persönlichkeit und Reaktionsbereitschaft, der Widerstandskraft und frühkindlichen Angsterfahrungen abhängig.Angst erhöht die Anpassungsfähigkeit, indem sie das Erlernen neuer Reaktionen zur Bewältigung von Gefahr motiviert. Sie kann aber auch bei zu großer Intensität zu unangepassten Reaktionen und selbstschädigenden Verhalten führen.
  • Die Binnenangst bzw. neurotische Angst stellt sich ein, wenn das Ich von übermäßigen Triebansprüchen des Es überwältigt zu werden droht.
  • Die moralische Angst tritt auf, wenn das Über-Ich mit Strafe wegen Verletzungen von Regeln und Tabus droht, und äußert sich in Scham oder Schuldgefühlen.

 

Vom Standpunkt der Theologie sollte die Angst vom Glauben überwunden werden. In allen Religionen geht es um die Entmachtung der Angst, auch dort, wo die Götter selbst als furchteinflößend erscheinen, womit eher Ehrfurcht als Furcht erzielt werden soll. Durch Rituale und Opfer versuchte der Mensch seit Urzeiten, ihm unheimliche Mächte zu beeinflussen und gnädig zu stimmen.

Im Buddhismus besteht die "Erleuchtung" darin, das Ich und sein vielfältiges Begehren als Leid verursachende Illusion aufzudecken. Der Erleuchtete muss nicht mehr aus Angst um sich selbst leben, da er erkannt hat, dass sein individuelles Selbst nur eine Täuschung ist - er ist vom Ich befreit.

Der christliche Glaube versteht sich ursprünglich als die Gemeinschaft des Menschen mit Gott, der in Jesus von Nazaret Mensch geworden ist, um den Menschen ihre wahre Wirklichkeit, ihr Geborgensein in der Liebe Gottes zu offenbaren. Wer Teil hat an der Beziehung Jesus zu Gott, ist durch den Glauben von der Angst befreit. Denn die Liebe Gottes ist stärker als alle Angst um sich selbst, sogar stärker als der Tod. Im frühchristlichen Gottesdienst war es darum verboten zu knien, um auszudrücken, dass der Christ Gott angstfrei auf Augenhöhe begegnen kann.

Allerdings schürte das Christentum mit dem Konzept Verdammnis-Fegefeuer neue Ängste. Bis ins 20. Jahrhundert wurde die Drohung mit der Hölle als adäquates erzieherisches Mittel betrachtet. Auch der Hexenwahn kann als Ausdruck von kollektiven Ängsten gesehen werden. Ekklesiogene Neurosen und psychotische Wahnvorstellungen hängen oft mit angstbesetzten religiösen Vorstellungen zusammen.