.Kommunalentwicklung.

 

 

AKTION

.Prävention.

Wir nehmen uns für Sie ZEIT
und HÖREN zu

12,- Euro

0699 / 811 26 352

 

AKTUELLE MONDPHASE

------------------------------------

bzw. Stadtentwicklung ist die räumliche, historische und strukturelle Gesamtentwicklung einer Gemeinde bzw. Stadt. Hierunter kann zum einen die Planung und Entwicklung der gesamten Gemeinde bzw. Stadt sowie zum anderen die Entwicklung einzelner Stadtteile (Quarter) verstanden werden.

 

Geschichte
Eine zielgerichtete Kommunal- bzw. Stadtentwicklung gab es bereits im Altertum. So zeigen die Städte der Indus-Kultur wie Harappa bereits im 3. Jahrtausend v. Chr. eine geordnete Struktur mit schachbrettartig angeordneten Straßen. Auch die Städte des alten Ägypten wiesen eine geplante Struktur auf. Sie kann ungeordnet verlaufen, meistens wird sie durch Kommunal- bzw. Stadtentwicklung, Stadtplanung und Bauleitplanung in eine bestimmte Richtung gelenkt.

Mit dem Machtzuwachs des Römischen Imperiums nach der Zeitenwende, kam es in Europa vermehrt zur Stadtbildung. Überwiegend an Heerstraßen und Verkehrswegen liegend, war ihre Hauptaufgabe die Sicherung von Handelsknoten. Nach dem Einfall der Hunnen 375 n. Chr., zerfiel das weströmische Reich durch die von Attilas Heerscharen ausgelösten Völkerwanderungen. Erst mit der Christianisierung Europas erlebte die Stadtbildung eine Wiedergeburt. Geistliche und weltliche Herrscher brachten ihre Macht mit der Gründung Bischofssitzen und Gauburgen zum Ausdruck.

Durch die Entwicklung in der Landwirtschaft (Dreifelderwirtschaft), dem Ausbau des Fernhandels und der Entstehung handwerklicher Gewerbe entstanden frühmittelalterliche Markt- und Kaufmannssiedlungen nahe den Machtzentren. Im Laufe des Mittelalters entstand ein regelrechter Städteboom, der den jeweiligen einflussreichen Kräften zur territorialen Sicherung diente.

In der Regel waren diese Städte von ihrem agrarischen Umfeld abgegrenzt.

 

Kommunal- bzw. Stadtentwicklung als Gesamtentwicklung
Im Unterschied zur Stadtplanung, die sich auf die baulich-räumliche Entwicklung bezieht, geht es bei der Kommunal- bzw. Stadtentwicklung um die Steuerung der Gesamtentwicklung einer Gemeinde bzw. Stadt, was auch die gesellschaftliche, wirtschaftliche, kulturelle und ökologische Entwicklung beinhaltet. Kommunal- bzw. Stadtentwicklung verlangt somit eine interdisziplinäre, integrierte und zukunftsgerichtete Herangehensweise. Die Kommunal- bzw. Stadtentwicklung steht durch gesellschaftlichen Tendenzen wie z. B. dem demographischen Wandel, die Globalisierung, der Verankerung der Nachhaltigkeit auf der lokalen Ebene (Lokale Agenda/ Lokale Nachhaltigkeitsstrategie) sowie durch neue Beteiligungskultur (Bürgerbeteiligung) vor neuen Herausforderungen. Aktuelle Themen der Kommunal- bzw. Stadtentwicklung sind z. B. die Integration bestimmter Bevölkerungsgruppen, Stadtumbau, Quarter Management oder die Gestaltung menschengerechter Städte.

 

Nachhaltige Kommunal- bzw. Stadtentwicklung
Derzeit richtet sich Kommunal- bzw. Stadtentwicklung vor allem nach dem Leitbild der "Nachhaltigen Stadtentwicklung", das u. a. in der Charta von Aalborg (Dänemark, Juni 2004) festgeschrieben ist:

"Wir haben die Vision integrativer, prosperierender, kreativer und zukunftsfähiger Städte und Gemeinden, die allen Einwohnerinnen und Einwohnern hohe Lebensqualität bieten und ihnen die Möglichkeit verschaffen, aktiv an allen Aspekten urbanen Lebens mitzuwirken ..."

– Auszug aus: Aalborg Commitments 2004

 

Kommunal- bzw. Stadtentwicklung in der Zukunft und Creative Cities
Im Rahmen der Globalisierung hat sich der internationale Standortwettbewerb der Städte und Regionen stark verschärft. Neben den klassisch ökonomischen Standortfaktoren gewinnen immer mehr Faktoren wie Wissen, Innovationsfähigkeit, kulturelle Attraktivität und die Größe des städtisch kreativen Potentials an Bedeutung. Eine zentrale Aufgabe der Kommunal- bzw. Stadtentwicklung wird deshalb in Zukunft die Förderung des urbanen
Talent-Pools sein, mit dem Ziel einen möglichst ausgeglichenen Mix in sozialer, wirtschaftlicher, kultureller und physischer Hinsicht zu erlangen. Da die Leistungsfähigkeit der Städte politisch und finanziell an Grenzen stößt, hat die Suche nach neuen strategischen Kooperationen begonnen. Eine tragende Rolle wird hier im sogenannten Dritten Sektor (Third Sector) und in Netzwerken des sozialen und kulturellen Bereichs gesehen. Ökonomen und Städteforscher wie Richard Florida und Charles Landry, weisen den weichen Standortfaktoren durchaus die zentrale Bedeutung für wirtschaftliche Prosperität und erhöhte Chancen im globalen Wettbewerb der Zukunft zu.

 

Instrumente der Kommunal- bzw. Stadtentwicklung

  • der Kommunal- bzw. Stadtentwicklungsplan (oder ähnliche Instrumente wie Stadtleitbilder), der die ganze Gemeinde bzw. Stadt umfasst und das Kommunal- bzw. Stadtentwicklungsprogramm bestehend aus Entwicklungsprojekten für einen mittelfristigen Zeitraum
  • der Stadtteilentwicklungsplan bzw. ähnliche Instrumente wie integrierte Handlungsprogramme (z.B. Soziale Stadt), die einzelne Stadtteile umfassen
  • einzelne Fachpläne wie z.B. Verkehrsplan und Lärmminderungsplan, Pläne zur Wirtschaftsentwicklung, Pläne zur Wohnungsentwicklung, Jugendhilfeplan, Klimaschutzprogramme, Kulturentwicklungsplan usw.
  • Lokale Nachhaltigkeitsstrategie (Good Governance Ansatz)

und in Verbindung mit der Stadtplanung

  • der Flächennutzungsplan, der das Gebiet der gesamten Gemeinde umfasst,
  • der Bebauungsplan und der Vorhaben- und Erschließungsplan

 

Methoden zur Kommunal- bzw. Stadtentwicklung

  • Analysen und Berichte zur Kommunal- bzw. Stadtentwicklung (z.B. Nachhaltigkeitsberichte, Sozialberichte, usw.)
  • Bevölkerungsprognosen
  • Dynamische Managementzyklen für die Umsetzung und Fortschreibung des Kommunal- bzw. Stadtentwicklungsplans / -Leitbilds (Kommunales Nachhaltigkeitsmanagement)
  • Empirische Sozialforschung, mit qualitativen und quantitativen Methoden
  • Governance Verfahren (Gegenstromverfahren zur Gesamtsteuerung), "Abstimmung" mit Bürgern, Institutionen, Vereinen, Unternehmen in Kommunalpolitik und Verwaltung
  • Kooperative Steuerungsinstrumente (Neue Steuerungstheorie)
  • Policyanalyse
  • Quarter Management
  • Steuerungsindikatoren und Statistik
  • Systemische Problemlösungsmethoden
  • Szenariotechniken
  • Planungsforen
  • Trend- und Zukunftsanalysen (Futurologie)
  • Verfahren der qualifizierten und breiten Bürgerbeteiligung